Montag, 16. Dezember 2024

Kristonasko 2024

Lisa und das Geheimnis der verschneiten Laterne Es war ein kalter Dezemberabend, und die ersten Schneeflocken tanzten durch die Luft, als Lisa von der Schule nach Hause schlenderte. Ihre Lieblingszeit des Jahres war endlich da: Weihnachten! Doch dieses Jahr fühlte es sich anders an. Seit ihre beste Freundin Marie weggezogen war, hatte Lisa das Gefühl, dass etwas fehlte. „Vielleicht bin ich zu alt für den Weihnachtszauber“, murmelte sie leise und kickte einen kleinen Schneeball vor sich her. Doch als sie die kleine Straße hinter dem Park entlangging, bemerkte Lisa etwas Seltsames. Mitten auf der verlassenen Allee brannte eine alte Laterne, obwohl keine anderen Laternen in der Straße leuchteten. Neugierig trat sie näher. Die Laterne schimmerte nicht nur golden – sie pulsierte leicht, als würde sie atmen. Plötzlich hörte Lisa eine sanfte Stimme. „Brauchst du ein bisschen Weihnachtszauber, Lisa?“ Lisa sprang zurück. „Wer ist da?“ „Ich bin es, die Laterne. Oder besser gesagt, der Wächter des Weihnachtswunders“, antwortete die Stimme ruhig. Lisa blinzelte ungläubig. „Laternen reden nicht. Ich bin wahrscheinlich einfach übermüdet.“ „Oh, ich rede sehr wohl! Und ich sehe, dass dir etwas fehlt, Lisa. Vielleicht kann ich dir helfen, das zu finden.“ Obwohl Lisa sich ein wenig unwohl fühlte, war ihre Neugier stärker. „Und wie willst du das machen?“ „Ich gebe dir eine Aufgabe“, erklärte die Laterne. „Wenn du diese erfüllst, wirst du sehen, dass der Weihnachtszauber niemals verschwindet, egal wie alt du bist.“ Lisa nickte, obwohl sie unsicher war, was sie erwartete. „Na gut. Was muss ich tun?“ „Finde drei Dinge: ein Geschenk, das ohne Geld gemacht wurde, eine verlorene Hoffnung und ein Lächeln, das jemand dringend braucht.“ Bevor Lisa etwas fragen konnte, war die Laterne plötzlich erloschen. Die Straße war wieder dunkel, und sie stand allein im Schnee. Am nächsten Tag begann Lisa ihre Suche. Zuerst bastelte sie ein kleines Geschenk für ihre Nachbarin Frau Müller, die seit dem Tod ihres Mannes oft allein war. Lisa faltete einen kleinen Engel aus Papier, den sie mit Glitzer und Farben verzierte. Als sie den Engel überbrachte, leuchteten Frau Müllers Augen vor Freude. „Das hast du selbst gemacht? Oh, wie schön! Danke, Lisa“, sagte sie lächelnd. Das war das erste Zeichen: das Geschenk ohne Geld war erfüllt. Nun musste sie eine verlorene Hoffnung finden. Am Nachmittag besuchte Lisa den Park, wo sie oft mit ihrer Freundin Marie gespielt hatte. Dort sah sie einen kleinen Jungen, der verzweifelt nach seinem Hund suchte. „Er ist weggelaufen! Ich finde ihn nicht!“, schluchzte er. Lisa half ihm, und nach einer Stunde Suche fanden sie den Hund hinter einem verschneiten Busch. Der Junge umarmte seinen Hund und strahlte über das ganze Gesicht. Das zweite Zeichen: die verlorene Hoffnung, war auch erfüllt. Am Abend dachte Lisa über das letzte Zeichen nach – ein Lächeln, das jemand dringend braucht. Da fiel ihr ihr großer Bruder Ben ein. Seit Wochen war er schlecht gelaunt, weil er eine wichtige Prüfung in der Schule nicht bestanden hatte. Lisa klopfte an seine Zimmertür und setzte sich zu ihm. „Weißt du, Ben“, begann sie, „du bist trotzdem der beste Bruder, den ich mir wünschen könnte. Und ich wette, beim nächsten Mal schaffst du die Prüfung locker.“ Ben lächelte zum ersten Mal seit Tagen und sagte: „Danke, Lisa. Das bedeutet mir viel.“ Am nächsten Abend ging Lisa wieder zur Allee, und tatsächlich: Die Laterne brannte erneut. „Du hast die drei Zeichen gefunden“, sagte die sanfte Stimme. „Ein Geschenk, eine Hoffnung und ein Lächeln – das ist der wahre Weihnachtszauber. Er entsteht, wenn man anderen Freude schenkt.“ Lisa lächelte. Sie fühlte sich plötzlich leichter, fast so, als hätte die Laterne Recht. „Danke“, flüsterte sie, doch als sie blinzelte, war die Laterne verschwunden. Von diesem Tag an wusste Lisa, dass der Weihnachtszauber nicht in Geschenken oder Lichtern lag, sondern in den kleinen Dingen, die man für andere tut. Und in diesem Jahr war Weihnachten schöner als je zuvor. Lisa und der Weihnachtswunschbaum Ein Jahr war vergangen, seit Lisa die magische Laterne entdeckt hatte. Die Erinnerungen an das Abenteuer waren noch immer lebendig, und Lisa hatte gelernt, dass der wahre Weihnachtszauber in den kleinen Gesten und Momenten steckte. Doch an diesem Heiligabend spürte Lisa, dass wieder etwas Besonderes in der Luft lag. Der Schnee fiel in dicken, weißen Flocken, und die Welt draußen war in eine glitzernde Winterdecke gehüllt. Nach dem Abendessen zog Lisa sich ihre warmen Stiefel an und schlich nach draußen. Im Park, wo sie oft mit Marie gespielt hatte, bemerkte Lisa plötzlich etwas Neues: einen großen, uralten Baum in der Mitte der Wiese, der hell erleuchtet war und dessen Äste mit hunderten kleinen, handgeschriebenen Zetteln geschmückt waren. Der Baum sah aus wie ein riesiger, lebendiger Wunschbaum. „Der war doch letztes Jahr noch nicht da“, murmelte Lisa und trat neugierig näher. Ein Schild am Stamm des Baumes trug die Worte: „Für jedes Herz, das einen Wunsch hat, für jede Seele, die ein Wunder braucht.“ Lisa sah sich die kleinen Zettel genauer an. Auf jedem stand ein Wunsch. Manche waren von Kindern, die sich Spielzeug wünschten, andere von Erwachsenen, die sich Frieden oder Gesundheit erhofften. „Vielleicht kann ich helfen“, dachte Lisa. Sie nahm sich vor, ein paar Wünsche zu erfüllen, so gut sie konnte. Am nächsten Tag begann Lisa ihre Mission: Der Wunsch eines kleinen Jungen: „Ich wünsche mir einen Freund, mit dem ich spielen kann.“ Lisa dachte sofort an ihren kleinen Nachbarn Tim, der oft allein im Garten saß. Sie lud ihn ein, einen Schneemann zu bauen, und bald tollten die beiden lachend durch den Schnee. Ein Wunsch einer alten Dame: „Ich wünsche mir jemanden, der mit mir eine Tasse Tee trinkt.“ Lisa erinnerte sich an Frau Müller, die sie letztes Jahr besucht hatte. Diesmal brachte sie Kekse mit und verbrachte den Nachmittag bei ihr. Sie plauderten und lachten, und Frau Müllers Augen funkelten vor Freude. Ein anonymer Wunsch: „Ich wünsche mir, dass jemand Hoffnung findet.“ Dieser Wunsch ließ Lisa nachdenken. Am Abend rief sie ihre beste Freundin Marie an, die inzwischen in einer anderen Stadt wohnte. Lisa erzählte ihr von dem Wunschbaum und all den kleinen Wundern, die sie erlebt hatte. „Weißt du, Lisa“, sagte Marie leise, „ich habe mich so allein gefühlt. Aber jetzt, wo wir reden, fühle ich mich wieder ein bisschen wie früher.“ Lisa lächelte. Vielleicht war das der größte Wunsch von allen: füreinander da zu sein, selbst wenn die Entfernung groß ist. Am Abend des zweiten Weihnachtstags besuchte Lisa den Wunschbaum noch einmal. Zu ihrer Überraschung waren viele Zettel verschwunden – so, als hätten sich die Wünsche bereits erfüllt. Und diesmal entdeckte sie einen neuen Zettel, der an ihrem Lieblingszweig hing. Darauf stand nur ein einziger Satz: „Danke, Lisa, dass du an den Zauber glaubst.“ Lisa sah sich um, aber niemand war zu sehen. Der Schnee fiel leise und bedeckte die Spuren auf dem Boden. Doch tief in ihrem Herzen wusste sie, dass der Baum und die magische Laterne ein Teil eines viel größeren Wunders waren. Von diesem Tag an wusste Lisa: Der Weihnachtszauber würde immer wieder zu ihr zurückkehren – solange sie selbst bereit war, ihn weiterzugeben. HORRORE_KRISTONASKO Lisa und das Flüstern der Frosthexe Es war der Abend vor Weihnachten, und die elfjährige Lisa saß auf ihrem Bett, eingekuschelt in eine dicke Decke. Draußen tobte ein Schneesturm, und die Fenster ihres kleinen Hauses klapperten im eisigen Wind. Ihre Eltern waren unten beschäftigt, den Weihnachtsbaum zu schmücken, doch Lisa fühlte sich seltsam unruhig. Sie hatte das Gefühl, beobachtet zu werden. Während sie sich in ihrem Zimmer umsah, fiel ihr Blick auf das alte Schneekugel-Musikspiel, das auf ihrem Regal stand. Es war ein Erbstück von ihrer Großmutter, die vor einigen Jahren verstorben war. Lisa hatte es immer geliebt – vor allem wegen der zarten Melodie, die erklang, wenn man es aufzog. Aber heute wirkte die Kugel irgendwie... anders. Als Lisa näher trat, bemerkte sie, dass sich das Wasser in der Kugel leicht bewegte, obwohl niemand sie angerührt hatte. Das Schneegestöber in der Miniaturlandschaft schien lebendig, und die kleine Figur einer Frau mit einem weißen Umhang schien Lisa direkt anzustarren. Plötzlich erklang die Melodie von ganz allein – eine langsame, schaurige Version des Liedes, das sie sonst so mochte. Lisa fröstelte, und im nächsten Moment hörte sie ein leises Flüstern, das aus der Kugel zu kommen schien. „Lisaaaa... komm zu mir.“ Lisa stolperte rückwärts, ihre Augen weiteten sich vor Schreck. „Wer ist da?“ flüsterte sie, doch es kam keine Antwort. In dieser Nacht konnte Lisa nicht schlafen. Sie versuchte, das Erlebnis zu vergessen, aber die seltsame Melodie und das Flüstern hallten in ihrem Kopf wider. Kurz vor Mitternacht hörte sie plötzlich ein leises Klirren – wie Glas, das zerbrach. Sie sprang aus dem Bett und sah, dass die Schneekugel auf dem Boden lag. Doch die Frau in der Kugel war verschwunden. Lisa spürte, wie die Luft in ihrem Zimmer kälter wurde, und aus dem Augenwinkel sah sie eine Bewegung. Als sie sich umdrehte, stand da eine Gestalt. Es war eine große Frau mit einem schneeweißen Umhang, ihr Gesicht verborgen unter einer Kapuze. Ihre Haut war so blass wie Eis, und ihre Augen leuchteten wie kalte Wintersterne. „Wer... wer bist du?“ stammelte Lisa. Die Frau lächelte, doch es war kein freundliches Lächeln. „Ich bin die Frosthexe“, sagte sie mit einer Stimme, die wie knirschender Schnee klang. „Du hast meine Kugel gefunden. Und nun... gehört deine Seele mir.“ Lisa wich zurück, doch die Frosthexe streckte ihre knochigen Finger nach ihr aus. Der Raum begann sich zu drehen, und plötzlich fand sich Lisa nicht mehr in ihrem Zimmer wieder. Stattdessen stand sie mitten in einem endlosen, frostigen Wald. Die Bäume waren mit einer dicken Schicht Eis bedeckt, und der Wind trug ein unheimliches Flüstern mit sich. „Lass mich nach Hause!“ rief Lisa. Die Frosthexe tauchte vor ihr auf, ihre Augen funkelten vor Kälte. „Dein Zuhause? Du bist jetzt in meinem Reich. Und wenn du entkommen willst, musst du ein Rätsel lösen.“ Lisa zitterte, nicht nur vor Angst, sondern auch vor Kälte. „Welches Rätsel?“ fragte sie mit zitternder Stimme. Die Hexe lächelte. „Drei Dinge sind verborgen in meinem Wald: eine verlorene Kerze, ein zerbrochener Spiegel und ein silberner Schlüssel. Finde sie, bevor die Uhr Mitternacht schlägt, und du darfst gehen. Scheiterst du... und du wirst für immer hierbleiben.“ Lisa wusste, dass sie keine Wahl hatte. Sie lief los, ihre Füße knirschten im Schnee. Der Wald war dunkel und unheimlich, und überall hörte sie das leise Flüstern der Hexe. Zuerst fand sie die Kerze. Sie lag auf einem umgefallenen Baumstamm, doch als Lisa sie aufheben wollte, begannen die Äste des Baumes sich zu bewegen und nach ihr zu greifen. Sie schaffte es gerade noch, die Kerze zu packen und wegzulaufen. Der zerbrochene Spiegel war noch schwerer zu finden. Er hing an einem Baum, und als Lisa hineinsah, zeigte er ihr schaurige Bilder: sich selbst, eingefroren in einem Eisblock. Sie wollte nicht hinsehen, doch sie nahm den Spiegel und rannte weiter. Kurz vor Mitternacht fand sie endlich den silbernen Schlüssel, der in einem gefrorenen Teich steckte. Lisa musste ihre Hände in das eiskalte Wasser tauchen, um ihn herauszuziehen. Ihre Finger brannten vor Kälte, doch sie schaffte es gerade noch rechtzeitig. Zurück im Wald erschien die Frosthexe erneut. „Du hast es geschafft“, sagte sie mit einem Hauch von Überraschung in ihrer Stimme. „Aber sei gewarnt, Lisa. Ich werde dich nie vergessen.“ Mit einem letzten Lächeln verschwand die Hexe, und Lisa wachte plötzlich wieder in ihrem Bett auf. Es war Morgen, und die Sonne schien durch das Fenster. Alles schien normal zu sein – bis auf die Schneekugel, die nun wieder auf ihrem Regal stand. Doch diesmal war die Frau in der Kugel nicht mehr da. Und seit jenem Tag war Lisa sicher: Manche Weihnachtsgeschichten sind alles andere als fröhlich.

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